Das Garten-Glossar

Für Garten-Anfänger*innen und Profis. Für interessierte Partner*innen und engagierten Gartennachwuchs. Wir lernen selbst ständig dazu. Und nach und nach sammeln wir hier Begriffe, die uns so unter kommen. Von Bodendecker bis halbschattig. Wenn was fehlt, meldet euch gern.

STANDORT

Sonnig. Sonnig werden Bereiche genannt, auf die die meiste Zeit des Tages Sonne fällt.

Halbschattig. Halbschattig sind Gartenteile, die einige Stunden am Tag Sonne haben, und/oder im lichten Schatten von Bäumen liegen.

Schattig. Schattig werden Bereiche genannt, auf die nahezu keine Sonne fällt. Zum Beispiel direkt unter dichten Tannen oder auf der Nordseite eines Hauses.

Tipp: Nicht alle Pflanzen halten sich an das, was in Gartenbüchern über sie steht. „Sonnig bis Halbschattige“ kommen zum Teil auch im Schatten zurecht. Einjährige wachsen dort mitunter auch, nur kleiner. Heißt: Ausprobieren ist erlaubt. Standortangepasste Pflanzen wachsen aber in der Regel üppiger und gesunder. Auf Dauer machen sie mehr Freude und weniger Arbeit.

BODEN

Offener Boden. Das heißt erst mal nur: Boden, auf dem nichts wächst. Boden, der offen, also sozusagen nackig rumliegt.

Humus. Das ist der Teil des Bodens, der aus abgestorbenem organischem Material besteht. Also halbzersetzte Blätter, vermodertes Holz, Bodenlebewese etc. Humus kann Wasser gut aufnehmen und speichern. Das Material wird nach und nach abgebaut und dabei werden viele Pflanzennährstoffe frei. Es ist also kein statischer Teil des Bodens, sondern wird immer wieder neu gebildet und wieder abgebaut. Der Humusanteil im Boden nimmt von oben nach unten ab, im Wald ist das gut zu sehen: Ganz oben liegen Blätter, darunter halb verrottete Blätter, dann eine feine braun-schwarze Erdschicht – reiner Humus. Und etwas weiter unten überwiegt der Unterboden, Sand, Lehm, oder worauf dieser Wald eben steht. Viele Pflanzen schätzen einen hohen Humusanteil im Boden.

Leichter Boden – Sandiger Boden. Beide Begriffe meinen das Gleiche. Ein sandiger Boden ist „leicht zu bearbeiten“. Eine Handvoll feuchter Sandboden lässt sich nicht zur Kugel formen, sondern zerfällt. Sandige – also leichte Böden – enthalten oft wenig Nährstoffe. Sandiger Boden erwärmt sich rasch, ist gut durchlüftet und Wasser fließt gut ab. Das heißt: die Pflanzen kriegen keine nassen Füße, es wird aber auch schnell trocken. Es gibt viele tolle Pflanzen für Sandböden und viele Wildblumen sind auf solche Bedingungen spezialisiert. Beim Gemüseanbau auf Sand ist ein guter Humusaufbau wichtig. Mineraldünger lohnen sich nicht, da die Nährstoffe schnell weggespült werden.

Lehmiger Boden. Lehmiger Boden enthält neben Sand auch einen nennenswerten Anteil an Ton oder Schluff. Etwas feuchter Lehmboden lässt sich in der Hand zu einer Kugel formen und zerbricht nicht sofort wieder. Die feinen Tonteilchen können Wasser und Nährstoffe gut speichern. Auf Lehmboden oder Sand-Lehmboden lässt es sich deshalb sehr gut gärtnern. Hier ist es aber wichtig, den Boden nicht unnötig zu verdichten und z.B. bei Nässe nicht zu betreten.

Toniger Boden. Ein toniger oder schwerer Boden enthält einen hohen Tonanteil. Feucht lässt er sich in der Hand nicht nur zur Kugel formen, sondern auch zur „Schlange“ ausrollen. Solcher Boden kann zwar Wasser und Nährstoffe gut speichern, trocknet jedoch nur sehr langsam ab. Er ist schlecht durchlüftet, kühler als ein Sandboden und neigt zur Staunässe. Damit kommen nicht alle Pflanzen zurecht. Um tonige Böden verträglicher zu machen, wird der Humusanteil erhöht. Im kleinen Garten ist auch das Einarbeiten von Sand möglich.

PFLANZENTYPEN

Einjährige Pflanzen. Einjährig heißen Blumen, die innerhalb eines Gartenjahres keimen, blühen und Samen bilden. Im Frühjahr ausgesät, im Sommer geblüht, im Winter wieder abgestorben.

Zweijährige Pflanzen. Der Name sagt es schon, zweijährige Pflanzen brauchen für den gleichen Zyklus zwei Gartenjahre. Sie werden im Sommer ausgesät, keimen dann und bilden zunächst eine Blattrosette. Erst im nächsten Frühjahr wächst die Blüte.

Stauden. Stauden sind mehrjährige Blumen und Blattpflanzen. Im Winter sterben die Blätter ab, im Frühjahr treiben sie aus dem Wurzelstock neu. Stauden brauchen oft zwei bis drei Jahre, um richtig einzuwachsen und sich auszubreiten. Anschließend sind sie sehr pflegeleicht. Manche müssen nach einigen Jahren geteilt werden.

Bodendecker. Eher niedrig wachsende Stauden, die sich gut ausbreiten und mit ihren Blättern den Boden bedecken, werden oft Bodendecker genannt. Weil sie den Boden mit ihren Blättern beschatten verdunstet weniger Wasser, es sieht hübsch aus und Unkraut hat irgendwann keine Chance mehr. Viele blühen obendrein noch.

Frühblüher. So werden alle Blumen genannt, die sehr früh im Jahr blühen, meist vor dem Laubaustrieb der Bäume. Viele von ihnen sind Zwiebelpflanzen, die Zwiebeln werden im Herbst gepflanzt.

Unkraut, Beikräuter, Wildkräuter. Verschiedene Worte für: Pflanze, die hier von dem*der Gärtner*in nicht vorgesehen ist. Auf offenen Böden keimen spezialisierte Wildkräuter in kürzester Zeit – oft viel schneller als das liebevoll gesäte Gemüse. In Staudenbeeten machen eher Wurzelunkräuter Probleme. Das sind zum Beispiel Girsch und Quecke, mehrjährige Pflanzen, die ein weitverzweigtes Wurzelsystem bilden und aus dem kleinsten übersehenen Wurzelstück immer wieder neu treiben.

Gehölze. Das Profiwort für Büsche. Oder Sträucher. Alles was kein richtiger Baum ist, aber mehrjährig und verholzt.

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